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eVergabe

eVergabe: Digitale Vergabeplattform für öffentliche Ausschreibungen

Die eVergabe (elektronische Vergabe) bezeichnet die Durchführung öffentlicher Ausschreibungen und die Abgabe von Angeboten über digitale Plattformen und Online-Systeme. Sie ist in Deutschland Teil der Bemühungen zur Digitalisierung und Effizienzsteigerung öffentlicher Vergabeprozesse. Mit der Einführung der eVergabe wird der gesamte Ausschreibungsprozess für öffentliche Aufträge von der Ausschreibungserstellung bis hin zur Angebotsbewertung und Zuschlagserteilung digital abgewickelt.

1. Was ist eVergabe und warum ist sie wichtig?

Die eVergabe ersetzt den herkömmlichen, papierbasierten Vergabeprozess und bringt erhebliche Vorteile für Vergabestellen und Bieter mit sich. Sie sorgt für eine schnellere und transparentere Abwicklung von Vergaben und minimiert den Verwaltungsaufwand. Dadurch wird der Zugang für Unternehmen zu öffentlichen Aufträgen vereinfacht und beschleunigt. Gleichzeitig senkt die eVergabe die Verfahrenskosten und verbessert die Transparenz, da Ausschreibungsunterlagen und Informationen digital bereitgestellt und eingesehen werden können.

2. Wie funktioniert die eVergabe in Deutschland?

Der Ablauf einer eVergabe in Deutschland lässt sich in mehreren Schritten zusammenfassen:

  1. Veröffentlichung der Ausschreibung: Die Vergabestelle erstellt die Ausschreibung und veröffentlicht diese auf einer eVergabe-Plattform. Dazu zählen Plattformen wie die eVergabe-Plattform des Bundes (eVP) und regionale oder branchenspezifische Portale.

  2. Bereitstellung der Vergabeunterlagen: Interessierte Unternehmen können auf der Plattform die Vergabeunterlagen herunterladen und Fragen an die Vergabestelle stellen. Häufig bietet die Plattform hierfür ein eigenes Kommunikationstool.

  3. Angebotsabgabe: Bieter reichen ihre Angebote online über das eVergabe-System ein. Dieser Schritt umfasst oft die elektronische Signatur, um die Authentizität und Integrität der Angebote sicherzustellen.

  4. Prüfung und Wertung der Angebote: Nach Ablauf der Angebotsfrist prüft die Vergabestelle die Angebote anhand festgelegter Kriterien und vergibt den Auftrag an das wirtschaftlichste Angebot.

  5. Vertragsabschluss und Nachverfolgung: Der Auftrag wird an das ausgewählte Unternehmen vergeben, und die weitere Kommunikation und Nachverfolgung können ebenfalls über das eVergabe-System abgewickelt werden.

3. Vorteile der eVergabe

Die eVergabe bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich, sowohl für öffentliche Auftraggeber als auch für die Bieter:

  • Zeit- und Kosteneffizienz: Durch die Digitalisierung des Prozesses werden die Bearbeitungszeiten reduziert und die Kosten für Porto und Papier gesenkt.
  • Erhöhte Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Alle Ausschreibungsdaten und -entscheidungen sind auf der Plattform dokumentiert und können jederzeit nachvollzogen werden.
  • Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: Die eVergabe stellt sicher, dass rechtliche Anforderungen, wie die Vergabeverordnung (VgV) und das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), eingehalten werden.
  • Umweltfreundlichkeit: Weniger Papierverbrauch und geringere Logistikkosten machen die eVergabe zu einer umweltfreundlicheren Option.

4. Herausforderungen und mögliche Nachteile der eVergabe

Trotz ihrer zahlreichen Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei der Einführung und Nutzung der eVergabe:

  • Technische Voraussetzungen: Unternehmen und Vergabestellen müssen über die nötige technische Ausstattung und das Know-how verfügen, um das System effektiv zu nutzen.
  • Datensicherheit: Da der gesamte Prozess digital abläuft, spielt der Schutz sensibler Informationen eine besonders große Rolle. Anbieter und Vergabestellen müssen sich über IT-Sicherheitsmaßnahmen im Klaren sein.
  • Initialer Aufwand zur Umstellung: Die Einführung der eVergabe kann für kleinere Kommunen und Unternehmen eine Herausforderung darstellen, da ein gewisser Schulungs- und Anpassungsaufwand notwendig ist.

5. Zukunft der eVergabe

Die eVergabe ist ein zentraler Baustein für die Digitalisierung öffentlicher Verwaltungen und wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data könnten in Zukunft für noch effizientere und genauere Vergabeprozesse sorgen. Zudem könnte die Integration von eVergabe-Systemen mit anderen Verwaltungsprozessen die gesamte Abwicklung öffentlicher Aufträge weiter verbessern und vereinfachen.


Die eVergabe ist ein innovatives Instrument, das die öffentliche Beschaffung in Deutschland moderner und effizienter gestaltet. Sie unterstützt Unternehmen dabei, sich einfacher auf öffentliche Ausschreibungen zu bewerben, und bringt gleichzeitig mehr Transparenz und Effizienz in die Prozesse der öffentlichen Hand. Damit ist sie ein wichtiger Schritt zur Modernisierung und digitalen Transformation der Verwaltung.