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Konzessionsvergabeverordnung (KonzVgV)

Konzessionsvergabeverordnung (KonzVgV) – Regelungen zur Vergabe öffentlicher Konzessionen in Deutschland

Die Konzessionsvergabeverordnung, kurz KonzVgV, regelt die Vergabe öffentlicher Konzessionen in Deutschland. Dabei handelt es sich um eine Verordnung, die insbesondere die Vergabeprozesse öffentlicher Auftraggeber an private Unternehmen strukturiert und die Transparenz sowie Fairness dieser Vergaben sicherstellen soll. Die KonzVgV findet insbesondere im Bereich der Daseinsvorsorge Anwendung, wie etwa bei der Vergabe von Konzessionen für die Wasserversorgung, Energieversorgung oder den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Zweck und Ziel der Konzessionsvergabeverordnung

Die Hauptziele der KonzVgV liegen darin, die effiziente Vergabe von Konzessionen zu gewährleisten und einen fairen Wettbewerb unter den Anbietern zu fördern. Durch die standardisierte Gestaltung des Vergabeverfahrens werden Diskriminierung und Willkür bei der Vergabe öffentlicher Aufträge vermieden. Die Verordnung richtet sich dabei nach den Prinzipien der Transparenz, Nichtdiskriminierung und Gleichbehandlung und soll sicherstellen, dass öffentliche Auftraggeber nach objektiven Kriterien vorgehen.

Anwendungsbereich der Konzessionsvergabeverordnung

Die Konzessionsvergabeverordnung gilt für alle öffentlichen Aufträge, die den Schwellenwert von derzeit 5.382.000 Euro überschreiten und sich auf Bau- oder Dienstleistungen beziehen, bei denen ein privates Unternehmen die Nutzungsrechte erhält und dabei das wirtschaftliche Risiko trägt. Insbesondere Konzessionen in den Bereichen Energieversorgung, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und öffentlicher Nahverkehr fallen unter die Regelungen der KonzVgV.

Der Ablauf eines Vergabeverfahrens nach KonzVgV

Ein typisches Vergabeverfahren nach KonzVgV gliedert sich in mehrere Schritte:

  1. Öffentliche Ausschreibung: Der öffentliche Auftraggeber veröffentlicht eine Bekanntmachung zur Vergabe einer Konzession. Dabei müssen alle Anforderungen und Bewertungskriterien klar dargelegt werden.

  2. Interessensbekundung und Eignungsprüfung: Unternehmen bekunden ihr Interesse und müssen sich einer Eignungsprüfung unterziehen, die die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Bieter sicherstellt.

  3. Angebotsphase und Verhandlungen: In dieser Phase können die ausgewählten Unternehmen ein detailliertes Angebot abgeben. Gegebenenfalls finden Verhandlungen statt, um spezifische Bedingungen zu klären.

  4. Zuschlagserteilung und Vertragsabschluss: Nach der Bewertung der Angebote wird die Konzession an das Unternehmen vergeben, dessen Angebot den Anforderungen am besten entspricht. Anschließend wird der Vertrag formal abgeschlossen.

Besondere Regelungen und Ausnahmen

Es gibt bestimmte Ausnahmen von der KonzVgV, die vorrangig auf nationalem Recht oder auf europarechtlichen Bestimmungen basieren. Beispielsweise können Konzessionen im Bereich der Verteidigung und Sicherheit, soweit diese im öffentlichen Interesse liegen, von den Regelungen der KonzVgV ausgenommen sein. Zudem können für besondere Projekte mit strategischer Bedeutung Ausnahmen greifen, um schnellere und flexiblere Verfahren zu ermöglichen.

Auswirkungen der KonzVgV auf Unternehmen und öffentliche Auftraggeber

Die Konzessionsvergabeverordnung bringt für Unternehmen klare Vorteile, indem sie faire Wettbewerbsbedingungen sicherstellt und diskriminierende Ausschreibungsverfahren verhindert. Öffentliche Auftraggeber profitieren durch die strukturierte Regelung ebenfalls, da die KonzVgV dazu beiträgt, effizientere und rechtssichere Vergabeprozesse umzusetzen. Für Unternehmen, die sich an Ausschreibungen beteiligen möchten, ist es daher essenziell, die Vorgaben der KonzVgV zu kennen und zu beachten.

Fazit – Relevanz der KonzVgV für die Vergabe öffentlicher Aufträge

Die Konzessionsvergabeverordnung (KonzVgV) spielt eine zentrale Rolle bei der Vergabe öffentlicher Konzessionen und schafft eine transparente Grundlage für den Zugang privater Unternehmen zu öffentlichen Aufträgen. Sie stärkt den fairen Wettbewerb und fördert gleichzeitig die Transparenz und Effizienz im Vergabeprozess. Unternehmen und Auftraggeber, die sich mit Konzessionen befassen, sollten die Bestimmungen der KonzVgV genau kennen, um die Anforderungen und Chancen des Vergabeverfahrens bestmöglich zu nutzen.