Netz- und Prozessleitsystem für Trinkwasseraufbereitung Zeigerheim

Die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) beabsichtigt, das bestehende Netz- und Prozessleitsystem SIWA-PAS CS7 für die TWA Zeigerheim und das Fernwasserversorgungsnetz Ostthüringen zu ersetzen. Das aktuelle System, das seit 2002-2005 in Betrieb ist, wird vom Hersteller nicht weiterentwickelt und entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen an die IT-Sicherheit kritischer Infrastrukturen. Ziel ist eine moderne, durchgängige und ausbaufähige Systemlösung, die den aktuellen Anforderungen an die IT-Sicherheit in kritischen Infrastrukturen gerecht wird und als leistungsfähige Basis für die weitere Digitalisierung der Prozesse zur Trinkwasseraufbereitung und –verteilung dient. Eine hohe Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit im laufenden Betrieb sowie eine zeitgemäße, komfortable Bedienerführung und offene Schnittstellen zur vertikalen und horizontalen Integration in die Systemlandschaft der TFW werden vorausgesetzt. Das neue System soll die gesamte Automatisierungs-, Fernwirk- und Leittechnik in einem durchgängigen System mit zentralem Leitstand horizontal integrieren. Die bereits modernisierten Automatisierungssysteme in der TWA (PCS7 AS410) und die Fernwirkstationen im Fernwasserversorgungsnetz (S7-300, S7-400 und S7-1500 mit SINAUT ST7) müssen homogen und wirtschaftlich integriert werden. Darüber hinaus soll das neue System die lückenlose vertikale Integration der gesamten Prozesskette in übergeordnete Prozessdatenbanken und Informationssysteme sicherstellen. Die Umsetzung erfolgt in zwei Schritten: Ablösung des Prozessleitsystems SIWA-PAS C7 und Integration der Automatisierungssysteme der TWA Zeigerheim sowie Ablösung der SIWA-PAS Front End Prozessoren (FEP‘s) und Integration der vorhandenen Fernwirkstationen. Parallel dazu wird das Fernwirknetz modernisiert, wobei klassische Fernwirkkommunikation durch IP-basierte Kommunikation (SHDSL) ersetzt wird. Die Migration des PLS erfolgt im laufenden Betrieb der TWA und des Fernwasserversorgungsnetzes, wobei die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit oberste Priorität hat. Das neue Prozessleitsystem ist parallel zum Alt-System (CS7) aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Der Umschluss der Automatisierungs- und Fernwirkstationen erfolgt schrittweise in enger Abstimmung mit dem Betreiber.