Bau von NKB, RS-ÜS-Pumpwerk und Schlammspeicher für Kläranlage Brakel

Die Ausschreibung umfasst den Neubau eines Sondernutzungsbeckens, einer Netzersatzanlage (NEA) und eines Dieseltanks auf dem Gelände der Kläranlage "Brakeler Märsch". Die Baugrunderkundung umfasst Rammkernsondierungen, dynamische Rammsondierungen und geophysikalische Radarsondierungen. Der Untergrund besteht aus Auffüllungen (Kiese, kiesige Schluffe, kiesige Sande) und geogenen Schluffböden. Die Auffüllungen sind locker bis mitteldicht gelagert oder weich-konsistent, während der geogene Schluff breiig-weiche oder weiche bis steife Konsistenz aufweist. Grundwasser wurde in Tiefen zwischen 3,40 und 3,80 m gemessen. Die Auffüllungen werden als unzureichend belastungsfähiger Baugrund beurteilt. Die Konsolidierung der geogenen Lößlehme ist mäßig, und die weichen Lehme sind stark verformungslabil. Lehme sind stark wasserempfindlich und neigen bei erhöhter Feuchteanreicherung zur Verbreiung. Die Verdichtbarkeit der feinkörnigen Böden ist je nach Konsistenz mäßig bis schlecht. Die Böden gelten als sehr frost-, witterungs- und erosionsempfindlich. Die im tieferen Untergrund angetroffenen Kiese sind mitteldicht gelagert und als Baugrund für Gründungen gut bis sehr gut geeignet. Es wird empfohlen, alle Bauwerksteile der früheren Bebauung, einschließlich der Fundamente, vollständig auszuräumen. Notwendige Verfüllungen sollten mit geeigneten Erdbaustoffen erfolgen, wie z.B. Kalksteinschotter. Die Verfüllung ist lagenweise vorzunehmen und jede Einbaulage intensiv zu verdichten. Zur Bewehrung sollte ein durchlaufendes formstabiles, knotensteifes und multiaxiales Geogitter mit aufkaschiertem Vlies eingebaut werden. Das Beckenbauwerk soll als Stahlbetonplatte und Außenwände in wassersperrendem Beton ("weiße Wanne") ausgeführt werden. Aufgrund der erforderlichen Mehrgründungstiefe wird eine vorauseilende Grundwasserabsenkung mittels Vakuumentwässerung erforderlich. Für Geländeabgrabungen werden Eigenstandsicherheiten von 45° innerhalb von weichen oder weich bis steifen Schluffen und Kiesen erwartet. Es wird auf die Beachtung der DIN 4124 sowie alle anderen einschlägigen Vorschriften hingewiesen. Eine durchlaufende Entwässerungsschicht aus gut durchlässigen mineralischen Gesteinen dient der Stabilisierung des Planums. Die Analyse einer Mischprobe des Untergrunds ergab eine Einstufung als belastet, mit einer empfohlenen deponietechnischen Verwertung.